"Quo me, Bacche, rapis tui | plenum?" (Hor. c. 3,25,1f.)

Die vorliegende Arbeit erörtert anhand repräsentativ ausgewählter Texte, wie die augusteischen Dichter Vergil und Horaz die Gestalt des Bacchus-Dionysos besonders in Bezug auf den Prinzeps und ihr eigenes poetisches Schaffen in ihre Werke intergriert haben. Als Textgrundlage dienen Passagen aus Vergils Georgica und der Aeneis sowie die Bacchus-Oden des Horaz. Die Forschungsfrage wird insbesondere unter zeitgeschichtlichen Aspekten betrachtet, da sich der einstige Gegner Octavians, Marc Anton, in der Zeit des zweiten Triumvirats, als er die politische Lage in seinem Einflussbereich im Sinne des Römischen Reiches zu ordnen suchte, in einer auf Alexander den Großen zurückgehenden ptolemäischen Herrschertradition als Neuer Dionysos darstellte. Zuerst werden die für die Arbeit relevanten Mythen des Gottes sowie der zeitgeschichtliche Kontext dargelegt. Darauf aufbauend folgt die Interpretation der ausgewählten Textstellen